Private FinanzplanungPrivate Finanzplanung nimmt bei vielen Menschen nicht viel Zeit ein. Im unternehmerischen Bereich ist das völlig anders. Wenn eine Firma ihre Finanzplanung nicht im Griff hat, könnte es scheitern. Öffentliche Haushalte machen eine Finanzplanung. Denn sie agieren mit Steuergeldern. Die Finanzplanung zu vernachlässigen, wäre den Bürgern gegenüber unverantwortlich. Warum ist es also normal, dass Familien so wenig Zeit in die private Finanzplanung investieren?

Viele Haushalte planen nur für den Urlaub oder für das neue Auto. Dafür nehmen sie sich Zeit, wälzen Kataloge, besuchen Reisebüros, recherchieren im Internet. Aber die langfristige Vermögensplanung überlassen sie gern anderen; den netten Mitarbeitern der Hausbank oder dem Vertreter aus der Nachbarschaft.

Die Ausrichtung ist meist kurz- oder mittelfristig. Langlaufende Sparprodukte werden abgeschlossen und im Finanzordner begraben. Einmal pro Jahr wandern die Jahresmitteilungen, oft ungelesen, zum Rest der Unterlagen. Getätigte Abschlüsse werden kaum oder überhaupt nicht hinterfragt. Schließlich hat jeder so etwas abgeschlossen, also muss es gut sein. So viele Menschen können sich nicht irren; doch das ist der wirkliche Irrtum!

Und so werden jedes Jahr Unmengen Geldes aus dem Fenster geworfen. Ungenutzte Chancen, Kaufkraftverlust und Fehlentscheidungen gehen dabei Hand in Hand. Dieser unreflektierte Umgang mit der privaten Finanzplanung kann früher oder später in dramatischen Geldsorgen enden.

Geldsorgen mindern die Lebensqualität und öffnen Tür und Tor für psychische Erkrankungen wie Depressionen.

Viele Menschen haben eine Abneigung, sich mit der privaten Finanzplanung zu beschäftigen. Sie haben das ohnmächtige Gefühl, wenig darüber zu wissen und bauen Ängste auf, etwas falschzumachen. Allein die schiere Flut an Finanz- und Versicherungsinstituten und deren Finanzprodukten ist schon einschüchternd.

Wie will man ohne ausreichenden Überblick eine langfristige private Finanzplanung aufstellen? Die gute Nachricht ist, dass man weder ein Wirtschaftsstudium noch eine Ausbildung in dem Bereich benötigt. Allein gesunder Menschenverstand und ein Taschenrechner genügen völlig. Wichtig ist die Entscheidung, sich selbst um seine Finanzplanung zu kümmern.

Egal in welchem Alter man sich befindet und egal, wie hoch das Haushaltseinkommen ist. Der perfekte Zeitpunkt, mit einer persönlichen Finanzplanung zu beginnen, ist heute. Eine Strategie funktioniert leider nicht ohne einen Plan. Eine Finanzplanung wird sogar immer wertvoller, je mehr man verdient. Besserverdiener sind oft in der Situation, dass sie nicht so sehr aufs Geld achten müssen und deshalb nicht so viel Wert auf einen Plan legen. Gerade größere Anschaffungen können mit einem sinnvollen Plan viel günstiger realisiert werden

Wer sich auf das Abenteuer einer größeren Anschaffung wagen möchte, kann sich trotzdem ausreichend Zeit für die Vorbereitung nehmen. Wer achtsam vorgeht, wird in der Zeit einen mächtigen Verbündeten bei einer privaten Finanzplanung schätzen lernen.

Wie geht man bei einer privaten Finanzplanung vor?

Eine private Finanzplanung funktioniert genauso wie die von Unternehmen oder öffentlichen Haushalten. Sie beginnt mit Erfassung der Einnahmen und Vermögen. Zu den Einnahmen gehören Arbeitseinkommen, Kapitalerträge oder Transfereinkommen wie Sozialleistungen, Kindergeld, Unterhalt usw. Zu den Vermögen gehören Geldvermögen wie Ersparnisse und Sachvermögen wie Wertgegenstände oder Immobilien.

Mit dieser Aufstellung der individuellen Finanzsituation kann mit der privaten Finanzplanung begonnen werden. Hier sollte die finanzielle, familiäre und persönliche Ausgangsposition festgehalten werden.

Dazu gehören laufende Kosten und Verbindlichkeiten. Am besten werden Einnahmen und Ausgaben in einer Art Privatbilanz gegenübergestellt. Daraus lässt sich eine private Gewinn- und Verlustrechnung sowie eine private Liquiditätsrechnung ermitteln.

Damit ist die Ausgangslage geklärt. Als nächstes müssen die persönlichen Ziele definiert werden. Diese sollten in kurzfristige, mittelfristige und langfristige Ziele unterschieden werden. Eine realistische Risikobetrachtung wäre ebenfalls anzuraten. Wie sicher ist der Job, wie ist der Gesundheitszustand, wie steht es um partnerschaftliche Risiken usw.

Erst jetzt können die gesteckten Ziele mit der persönlichen Finanzplanung in Einklang gebracht werden. Dabei sollte mit emotionsloser Ehrlichkeit bewertet werden, ob die Ziele realisierbar sind. Wenn nicht, was sich ändern muss, damit die Ziele umsetzbar werden.

Eine private Finanzplanung ist nicht statisch, sondern ein dynamischer Prozess, der immer wieder auf Veränderungen der Lebenssituation angepasst werden muss. Die langfristige Planung von Lebensabschnitten wie Ausbildung, Karriere, Familie und Rente müssen sich darin wiederfinden. Angesichts wachsender Altersarmut sollte gerade den langfristigen Zielen hoher Stellenwert zukommen.

Private Finanzplanung sollte sich auch in der Freizeitgestaltung wiederfinden. Mit einem Budget für Freizeitaktivitäten gibt es eine sofort spürbare Belohnung für die für die Finanzplanung eingesetzte Zeit.

Das wichtigste ist jedoch, dass dabei gelernt wird, Geld als einen Teil des Lebens zu schätzen und damit richtig umzugehen. Wer versteht, wie Geld und Vermögensbildung funktionieren, hat die Chance, seine Lebensqualität enorm zu verbessern. Geld ist nicht alles, aber vieles im Leben hat mit Geld zu tun. Eine private Finanzplanung ist also eine sinnvolle Maßnahme für ein entspannteres Leben.


 

Autor:

Markus Engelmann

Markus Engelmann

 


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